Der 1. Bundeskongress der Straßenkinder hat einen Ideen- und Forderungskatalog erarbeitet und an die Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend übergeben.
Respekt, unbürokratische Unterstützung, Bildungszugang, Chancen auf dem Wohn- und Arbeitsmarkt sowie qualifizierteres Personal bei Behörden, Jugendämtern und Polizei, das die speziellen Sorgen und Nöte von jungen Obdachlosen kennt. Das sind die Forderungen von über 120 Jugendlichen, die auf dem 1. Bundeskongress der Straßenkinder am Wochenende in Berlin zusammengetragen wurden.
In 11 Arbeitsgruppen haben junge Menschen aus ganz Deutschland zwei Tage lang über ihre Situation und ihre Zukunft diskutiert. Straßenkinder wollen am gesellschaftlichen Miteinander teilhaben und ihr Leben selbst gestalten. Sie wehren sich gegen Willkür von Behörden, Diskriminierung und Stigmatisierung durch Polizei und Passanten auf der Straße. Ihnen ist klar, dass sie mit ihren Erfahrungen wie häuslicher Gewalt, Missbrauch und Sucht besondere Bedürfnisse bei der Bewältigung ihrer Traumata benötigen, um ihren individuellen Platz im Leben zu finden. Hierfür haben sie zum Teil ungewöhnlich konkrete und konstruktive Vorschläge erarbeitet. Sie reichen von verpflichtenden Weiterbildungsmaßnahmen für Jugendamtsmitarbeiter_innen und Lehrer_innen, der Vereinfachung von Behördenformularen, der Einführung einer unabhängigen Beschwerdestelle bis hin zur Modifizierung des Jugendstrafsystems.
Ein zweiter Bundeskongress der Straßenkinder wird 2015 folgen.
Mehr Informationen: http://www.strassenkinderkongress.de