Im Rahmen der Entwicklung eines dachverbandlichen Schutzkonzepts hat die BKJ einen Fragenkatalog veröffentlicht, mit dessen Hilfe Einrichtungen, Vereine und Verbände der kulturellen Kinder- und Jugendbildung ein Riskoanalyse durchführen können.
Die Risikoanalyse ist die Basis, auf der notwendige Schutzmaßnahmen aufbauen. Sie ermöglicht eine systematische Identifikation und Bewertung von Risiken im Praxisfeld der kulturellen Kinder- und Jugendbildung. Die Risikoanalyse soll offenlegen, wo die „verletzlichen“ Stellen in einer Organisation, einem Verband, einem Verein oder einer Einrichtung liegen und wo demzufolge Verbesserungsbedarf besteht. Sie verfolgt systematisch die Frage, welche Bedingungen Täter*innen nutzen könnten, um sexuelle Gewalt vorzubereiten und zu verüben. Zur Bestandsaufnahme werden Informationen anhand von Fragestellungen gesammelt und interpretiert. Die Ergebnisse der Analyse zeigen dann, welche konzeptionellen und strukturellen Verbesserungen im Sinne des Kinderschutzes erforderlich sind.
Als Dachverband, der sehr unterschiedliche Formen von Praxis und Einrichtungen vertritt, können nur übergeordnete Fragen in einem Schutzkonzept verbindlich vereinbart werden. Jede Organisation bzw. jeder Verband und jede Einrichtung sollte eine Anpassung der Fragen an die eigenen Strukturen/die eigene Institution vornehmen und alle Akteurs- und Altersgruppen gemäß ihrer Gegebenheiten und Strukturen angemessen beteiligen.
Hintergrund
Damit Kinder und Jugendliche* vor jeglicher Form von Gewalt – auch sexualisierter Gewalt – geschützt werden, braucht es Schutzkonzepte. Sie dienen sowohl der Prävention als auch der Intervention und sind ein Zusammenspiel aus Analyse, strukturellen Veränderungen, Vereinbarungen und Absprachen. Eine große Rolle spielt aber auch die Haltung und die „Kultur“ einer Organisation. Die BKJ hat 2016 damit begonnen, für das Handlungsfeld der kulturellen Kinder- und Jugendbildung ein entsprechendes Schutzkonzept zu entwickeln.
Zum DACHVERBANDLICHEN SCHUTZKONZEPT FÜR DAS HANDLUNGSFELD KULTURELLE BILDUNG.