„Le cinéma, cent ans de jeunesse“ (CCAJ)
Ein ästhetisches Filmbildungsprojekt.
Das Filmbildungsprojekt „Le cinéma, cent ans de jeunesse“ (CCAJ) verbindet Partner*innen aus Kunst, Vermittlung, Wissenschaft sowie Schule, und wird von der Deutschen Kinemathek seit mehr als 10 Jahren gemeinsam mit Berliner Schulen realisiert. Das Projekt verknüpft junge Filminteressierte aus der ganzen Welt und ist in ein weltumspannendes Netzwerk der Filmbildung eingebettet. Das ganzjährige Projekt mit Outreach-Charakter versammelt dabei Schüler*innen und Lehrende, Filmschaffende sowie kulturelle Einrichtungen in einer gemeinsamen Reflexion über grundlegende Fragen des Films. In der Schule, an den außerschulischen Lernorten – Museum, Archiv und Kino – sowie beim länderübergreifenden Austausch setzen sich die jungen Teilnehmenden aus der ganzen Welt mit dem Medium Film auseinander. Zentral ist in dem Projekt die Sensibilisierung der Wahrnehmung mittels analytischer-rezeptiver und praktischer Verfahren, mit denen die Jugendlichen angeleitet werden, sich das Medium Film zu eigen machen und eigene kreative Potenziale zu aktivieren. Hierzu arbeitet ein erfahrenes Team mit Expertise in schulischer Bildung, Filmwissenschaft, Vermittlung und Filmpraxis über ein ganzes Schuljahr eng zusammen. Die Projektarbeit erfolgt im Rahmen von schulischen Filmkursen aber auch am außerschulischen Lernort und ist in vier Phasen unterteilt: Kennenlernen, Erproben, Filmen und Zeigen. Diese Projektschritte ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich aus ganz unterschiedlichen Perspektiven dem Medium anzunähern und schrittweise eine eigene künstlerische Haltung zu entwickeln.
Das Projekt folgt einem Ansatz einer ästhetischen Filmbildung, dass von dem Filmwissenschaftler und Vermittler Alain Bergala entwickelt und von der französischen Filmvermittlerin Nathalie Bourgeois zum aktuellen Filmbildungsprojekt ausgestaltet wurde. Der Vermittlungsansatz betrachtet darin Film als ein historisch gewachsenes Medium, als Zeugnis vielfältiger Kulturen und als künstlerische Ausdrucksform erschließt. Kern der Projektarbeit ist ein jährlich wechselndes Thema, das nicht inhaltlich definiert ist, sondern formal. Es erlaubt derart sich forschend mit den ästhetischen Möglichkeiten des Films auseinander zu setzen und diese als Ausdrucksmittel einzusetzen. Analyse und Praxis gehen dabei Hand in Hand. Beim Sichten von Filmausschnitten aus ganz unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten lernen die Jugendlichen ungewohnte filmische Formen kennen und vergleichen sie miteinander. So gewinnen sie vielfältige Anregungen, um das Medium Film zur Erforschung der eigenen Lebenswirklichkeit einsetzen zu können. Parallel dazu erproben sie in Kameraübungen, die ästhetischen Ausdrucksformen des Mediums Film und setzen diese schließlich zur Produktion eines eigenen Kurzfilms ein. Der Fokus auf eine formale Fragestellung regt dazu an, sich mit den ästhetischen Möglichkeiten des Mediums auseinander zu setzen und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern die Themen zu bearbeiten, die ihnen selbst am Herzen liegen. So sind die Filme, die entstehen nicht nur ein Zeugnis ihrer filmtechnischen Fähigkeiten und ihrer Wahrnehmung der Umgebung, sondern geben auch Aufschluss darüber, was Schüler*innen heute beschäftigt.
Flankiert wird die Projektarbeit durch einen Austausch mit Projektgruppen und Pädagogen aus der ganzen Welt. Die Schülerinnen und Schülern ebenso wie die Projektteams (Filmschaffende und Lehrkräfte) tauschen sich – online und bei gemeinsamen Zusammenkünften – über ihre Kurzfilmprojekte sowie inhaltlich-pädagogische Herausforderungen aus. Öffentliche Abschlussveranstaltungen in Paris und in Berlin, bei denen die Jugendlichen ihre eigenen Filme sowie eine kuratierte Auswahl der Filme anderer Schulklassen am Berliner Filmhaus vorstellen, bildet den erfolgreichen Abschluss jedes Schul- und Projektjahres.
Integraler Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung und filmpraktische Realisierung - unter fachkundiger Anleitung - eines Kurzfilms, der die Auseinandersetzung der Schüler*innen mit einer ausgewählten, filmästhetischen Fragestellung spiegelt.
Vergangene Projektergebnisse als Videostream:
- Kurzfilm: Follow me (Grundschule)
- Kurzfilm: Passarelle (Oberstufe)
Und weitere Kurzfilme hier.
10785 Berlin
Jurek Sehrt
Das projekt läuft ganzjährig und jahresübergreifend. Die Laufzeit orientiert sich an dem schulischen Kalender.
Die Deutsche Kinemathek ist projektleitende Institution und Kulturpartner im internationalen Netzwerk CCAJ. Zurzeit wird das Projekt in Kooperation mit ein bis zwei Berliner Schulen durchgeführt. Das Gymnasium Katholische Schule Liebfrauen ist seit 2013 Partner des Projekts.
Projektjahr 2020-21: Projektfonds Kulturelle Bildung Berlin
Projektjahr 2021-22: Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. (AsKI)
Projektjahr 2023-24: Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. (AsKI)
Realisierung mittels Eigenleistungen/Mittel der Partnerinstitutionen (Kultureinrichtung, Schule) sowie mittels Förderung (bspw. vergangene Förderung durch den Projektfonds Kulturelle Bildung Berlin)