ROBERTO ZUCCO
von Bernard-Marie Koltès
Der französische Dramatiker Bernard-Marie Koltès verarbeitet in „Roberto Zucco“ einen realen Kriminalfall, der 1986 Frankreich und halb Europa in Atem hielt. Roberto Zucco, wegen Mordes zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, entkommt durch eine waghalsige Flucht aus dem Gefängnis. Sein Weg zieht eine Spur irrationaler Gewalt nach sich. 15 szenische Tableaus sind Durch-gangsorte für einen Mörder ohne Motiv, einen Geiselnehmer ohne Forderung.
Das Schauspielensemble der Jugendstrafanstalt Berlin folgt der Fluchtlinie Zuccos durch eine Welt, die dessen Wünschen und Sehnsüchten keinen Raum bieten kann. Roberto Zucco ist ein Schwellenwesen, der Normen und Regeln überschreitet. Und weil es dem äußeren Anschein und der sozialen Herkunft nach keinen Grund für seine Verbrechen gibt, macht uns Zucco Angst. Er könnte von einem Moment auf den anderen eine Banklehre beginnen oder im Rotlichtmilieu Gewalttaten begehen. Die gängigen Erklärungsmodelle versagen bei ihm. Nach seinen Motiven befragt, antwortet er, er habe keine. Damit wird er zur latenten Bedrohung einer an Sicherheit und Berechenbarkeit orientierten Gesellschaft.
„Man muss über die Dächer fliehen, zur Sonne.
Zwischen Sonne und Erde werden sie nie eine Mauer ziehen.“
Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT in der JSA Berlin
Premiere: Montag, 13. März 2017 um 17.30 Uhr
Vorstellungen: 15., 17., 20., 22. und 24. März 2017 jeweils um 17.30 Uhr
Es spielen Insassen der JSA Berlin: Abuko, Batek, Elvis, Francesco Escudos, Jamal, Jalal, Jetmir, Karim, LOQ, Mido, Mimo, Nerde, Sameda, Serif, Volkan, Walid
Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüm Petra Korink Dramaturgie Daniel Dumont, Alexander Gagesch Musikalische Einstudierung Vsevolod Silkin Video Pascal Rehnolt Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Claudia Rothenbühler Produktionsassistenz Francesca Spisto Kostümassistenz Anna Friedli Technik Marek Mauel Graphik Alexander Atanassow
Aufgrund des außergewöhnlichen Spielortes ist der Besuch dieser Veranstaltungen nur mit vorheriger persönlicher Anmeldung im Vorverkauf möglich. Hierbei müssen beim Kartenerwerb an der Kasse der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Personalien sämtlicher Besucher angegeben werden: Name, Vorname, Geburtsdatum und Meldeadresse. Die Karten sind somit personengebunden und nicht übertragbar.
Der Einlass ins Gefängnis am Tag der Vorstellung erfolgt nur nach Vorlage eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses. Wertgegenstände wie Handys, Schlüssel, Geld, Kreditkarten, usw. sowie Nahrungsmittel dürfen nicht mit in die Anstalt eingebracht werden. Hierfür stehen am Torbereich Schließfächer zur Verfügung, für die eine 1€ oder 2€ Münze benötigt wird. Aufgrund geringer Schließfachgrößen bitte kein Großgepäck mitführen. Der Einlass zu den Vorstellungen beginnt jeweils um 16.45 Uhr. Letzter Einlass ins Gefängnis ist um 17.30 Uhr. Kein Nacheinlass!
Friedrich-Olbricht-Damm 40
13627 Berlin
aufBruch
Einlass von 16.45 - 17.30 Uhr (Kein Nacheinlass)
9/14€