Archiv der Jugendkulturen e. V.
Das Berliner Archiv der Jugendkulturen e. V. ist ein Informations- und Kompetenzzentrum für Jugendkulturen. Das Archiv sammelt, erforscht und vermittelt seit 1997 Kenntnisse zu Jugendkulturen und deren Lebenswelten. Das Archiv verfolgt den Anspruch, eine differenzierte Auseinandersetzung mit Jugendkulturen und Szenen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck betreibt der gemeinnützige Verein eine Präsenzbibliothek in Berlin, publiziert zu Jugendkulturen, berät Kommunen, Vereine und andere Organisationen, bietet Workshops mit Szeneangehörigen für Kinder und Jugendliche zu Musik, Kunst, Tanz, Medien oder Mode an und widmet sich intensiv der politischen und kulturellen Bildung von Jugendlichen und Erwachsenen.
Das Archiv der Jugendkulturen e. V. ist eine anerkannte Organisation, die wegen der Mitarbeit von Szeneangehörigen, Kunst-, Musik-, Film- und anderen Kulturschaffenden bei Jugendlichen und Jugendszenen ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit genießt.
Seit 2001 gibt es für Jugendliche und Erwachsene zahlreiche Fortbildungen und Workshops. Ziel ist es, jugendkulturelle Vielfalt fundiert und authentisch zu vermitteln, das Bewusstsein für politische Themen zu schärfen, wertschätzende Haltungen zu unterstützen und einen Beitrag zur Gewaltprävention und gegen Diskriminierungen zu leisten. Jugendliche werden z. B. in Journalismus- und Video-Workshops angeregt, aktiv an der Gesellschaft teilzunehmen. Die Bildungsangebote des Archivs richten sich an unterschiedliche Zielgruppen und finden im gesamten deutschsprachigem Raum bzw. international statt. Außerdem konzipieren und realisiert das Archiv Ausstellungen, um seine Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Im Blog der Jugendkulturen veröffentlicht das Archiv regelmäßig Rezensionen und Artikel rund um das Thema Jugendkulturen.
Bibliothek
Das Archiv der Jugendkulturen betreibt eine öffentlich nutzbare Fachbibliothek zum Themenfeld Jugend und Jugendkulturen. Zum Bestand gehört Literatur zu Szenen wie Techno, Punk, Hardcore, Hip Hop, Metal, Gothic, Skinheads, Graffiti, Skateboarding oder Fußballfans. Weitere Themenschwerpunkte sind u. a. Geschichte und Gesellschaft, soziale Bewegungen, Popmusik und Popkultur, Gender und Sexualität, Queer, Jugendsozialarbeit sowie Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Sexismus.
Der Archivbestand umfasst rund 40.000 Zeitschriften und Fanzines aus verschiedenen jugend-, pop- und subkulturellen Bereichen, circa 10.000 Tonträger, 2.000
Videos und DVDs, unzählige Flyer und Plakate sowie eine umfangreiche Sammlung an wissenschaftlichen Arbeiten, Presseberichten und diversen weiteren Materialien.
Auch einige bedeutende Nachlässe und Einzelbestände befinden sich im Archiv der Jugendkulturen, darunter beispielsweise das Kasseler Graffiti-Archiv von Axel Thiel, das Berliner Rock- und Poparchiv, der Nachlass Ralf Regitz / Planetcom und die Punk-Sammlung von Karin Dreier aus Düsseldorf.
Die Bibliothek steht allen interessierten Menschen offen. Es sind vier Arbeitsplätze mit WLAN-Zugang und ein Kopierer vorhanden. Eine Ausleihe ist nicht möglich.
Bei Interesse an Materialien aus dem Archivbestand wenden Sie sich bitte an bibliothek@jugendkulturen.de.
Besuch und Nutzung von Bibliothek und Archiv nur auf Anfrage (per Mail oder telefonisch)
Das Archiv der Jugendkulturen e. V. kooperiert mit zahlreichen Schulen, Jugendeinrichtungen, Hochschulen, Museen, anderen Archiven, Vereinen, Initiativen und Verbänden im deutschen und internationalen Raum. Es ist bundesweit anerkannter Träger der politischen Bildung und Träger der freien Jugendhilfe sowie Mitglied im Beirat des Bündnisses für Demokratie und Toleranz.
Seit Beginn 2015 wird das Archiv im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und von der Bundeszentrale für politische Bildung in der Strukturentwicklung auf dem Weg als bundeszentraler Träger mit den Themenschwerpunkten Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus im Kontext von Jugendkulturen gefördert. Im Rahmen dieser Förderung ist es dem Archiv möglich, seinen Bestand und sein Bildungsangebot zu erweitern, Barcamps für den Austausch und die Vernetzung von Szene-Initiativen gegen Diskriminierungen sowie Archive-Vernetzungstreffen zu veranstalten, Do-it-Yourself-Handreichungen für Jugendliche zu Phänomenen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu veröffentlichen und ein Social Media Research Archiv zu Jugendkulturen und Rechtsextremismus aufzubauen.
Für seine Arbeit wurde das Archiv mehrfach ausgezeichnet:
2013 | Dieter Baacke Preis
2013 | Nominierung Dt. Engagementpreis
2012 | Berliner Ratschlag für Demokratie
2010 | Kulturpreis der Kulturpolitischen Gesellschaft
2009 | Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“
2007 | Jugendforum im Berliner Abgeordnetenhaus
2003 | Bündnis für Demokratie und Toleranz
10965 Berlin
Diversity Box
Archiv der Jugendkulturen e. V.Sowohl im Mainstream als auch in zahlreichen Jugendkulturen gibt es Impulse zur Infragestellung der Geschlechterrollen und Initiativen für mehr Vielfalt von Lebensentwürfen. Lady Gaga, David Bowie, Conchita Wurst, Laura Jane …
Techniken jugendlicher Bricolage
Interdisziplinäre Perspektiven auf jugendkulturelle Praktiken des Umgangs mit alltagskulturellen Objekten (JuBri)
Jugendliche Szenen gelten als Arenen der Innovation moderner Gesellschaften. Ihre Ästhetiken, Praktiken und Ausdrucksformen werden in der Populärkultur aufgegriffen und ökonomisiert. Dabei sind Jugendkulturen weniger Brutstätten neuer Erfindungen als vielmehr …
Berliner Pop- und Subkulturarchiv
Archiv der Jugendkulturen e. V.Techno, Punk, New Wave, Hip Hop … Berlin ist seit vielen Jahrzehnten ein Zentrum verschiedener popmusikalischer und subkultureller Szenen von teilweise internationaler Bedeutung. Dieses kulturelle Erbe zumindest in Teilen zu …
Der z/weite Blick
Eine Ausstellung über Diskriminierungen in Jugendkulturen
Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus oder Homophobie zeigen sich auch in vielen Jugendkulturen. Die Ausstellung „Der z/weite Blick“ gibt Einblicke in die Problembereiche von Jugendkulturen und sensibilisiert für verschiedene Formen von …
NEW FACES
Ein interkulturelles und intergenerationelles Modellprojekt zur Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen zu aktuellem Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft.
Der aktuelle Antisemitismus hat eine lange Geschichte. Beginnend beim Antijudaismus über den klassischen Antisemitismus, den rassistischen und eliminatorischen des Nationalsozialismus bis zum sekundären Antisemitismus finden sich sämtliche Elemente der verschiedenen …
Culture on the Road
Archiv der Jugendkulturen e. V.Culture on the Road ist das Konzept für einen oder mehrere mobile Projekttage, die seit 2001 im gesamten deutschsprachigem Raum u. a. in Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Museen und Jugendhäusern veranstaltet …